Mein persönlicher Abschied von Sabine Oberhauser

Dr. Sabine Oberhauser
Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser eröffnet die Tagung „Sexuelle Gesundheit – ein blinder Fleck im österreichischen Gesundheitssystem?“ am 6. Juni 2016

Jetzt ist es schon einige Tage her, dass mein Verstand gehört hat, dass es Dich nicht mehr unter uns geben soll. Mein Verstand will es aber nicht wahr haben, genauso wenig wie mein Herz. Jeden Abend und jeden Morgen will ich Dir eine SMS schicken, Dich aufmuntern durchzuhalten. Jedes Mal muss ich mir vorsagen, dass es Dich nicht mehr gibt. Nein, mein Verstand und mein Herz können es nicht wahrnehmen.

Ich schau auf Facebook und Dein Bild lächelt mich an. All Deinen FB-FreundInnen scheint es ähnlich zu ergehen wie mir. Sie tragen Dich im Herzen und lassen Dich weiter lebendig sein, um ihretwegen, weil Du so fehlst.

Diese Zuneigung erfährt man nicht einfach so. DU warst ein besonderer Mensch. Deine Gabe, politisch engagiert zu sein und gleichzeitig menschlich offen zu bleiben, schaffen die wenigsten.

Mit Dir verliere ich auch eine Verbündete für mein Anliegen. Du hast, wie kaum jemand zuvor, gleich erkannt, wie wichtig die sexuelle Gesundheit für jeden Einzelnen und die Gesellschaft ist.

Auch wenn Du nicht mehr bist, werden wir unsere laufenden gemeinsamen Projekte – in Gedanken an Dich – weiter führen.

Danke für die richtungsweisenden Tagungen 2016/2017 „sexuelle Gesundheit in Österreich“ und die Arbeitsgruppe „Migration und sexuelle Gesundheit“. Beides trägt Deine Handschrift und so wirst Du weiterleben in den Entwicklungsschritten, die Du ermöglicht hast.

In mir wirst Du weiterleben.

Ich denk an Dich, unendlich traurig und gleichzeitig so froh, Dir begegnet zu sein.

Elia

Publiziert am 2017-02-28